Von der alten zur neuen Thomasorgel
Was soll gemacht werden?
Es gibt vier Bereiche, die bei der Neugestaltung der Thomasorgel bedacht werden sollen: Erstens eine Generalreinigung, zweitens eine technische Überarbeitung, drittens eine Verbesserung und Erweiterung der klanglichen Möglichkeiten der Orgel, viertens ein neuer Spieltisch
Das Ziel ist es, die Orgel sowohl technisch als auch klanglich für die nächsten Jahrzehnte „fit“ zu machen. In St. Thomas ist man daran interessiert, die Qualität dieses Instrumentes über die Zeiten zu halten, gerade auch wenn es dabei um Anpassung an sich verändernde Klangvorstellungen geht. Die Neugestaltung in technischer und klanglicher Hinsicht führt, neben der Werterhaltung und Funktionssicherheit, durch die geplante Erweiterung der Orgel auch zu einer vorzüglichen Wertsteigerung des Instrumentes.
Generalreinigung Bei der Generalreinigung wird das gesamte Orgelwerk komplett zerlegt. Das Pfeifenwerk, das Gehäuse, die Windladen werden gründlich von Staub und Schmutz befreit. Sämtliche Teile werden auf ihre Funktion hin überprüft und bei Bedarf erneuert.
Technische Überarbeitung Die Elektrik wird an die heutigen Sicherheitsstandards angepasst. Der Umbau des gesamten Instrumentes auf Einzeltonansteuerung verleiht dem Instrument maximale Flexibilität der klanglichen Ressourcen und unbegrenzte Kombinationsmöglichkeiten der einzelnen Klangfarben.
Verbesserung und Erweiterung der klanglichen Möglichkeiten
a) Die klangliche Gestaltung soll ausbalanciert werden: Die übertriebenen Schärfen werden gemildert und die zu schwach ausgeprägte Grundtönigkeit wird zusätzlich durch die Erweiterung einiger Pfeifenreihen gestärkt. Außerdem wird eine geringfügige Dispositionsänderung in den bestehenden Werken vorgenommen, so dass die klanglichen Möglichkeiten dadurch wesentlich verbessert werden.
b) Die Klangfarben und dynamischen Möglichkeiten werden durch ein zusätzliches Schwellwerk mit romantisch disponierten und intonierten Registern ergänzt, welches elektrisch von allen Manualen aus gespielt werden kann. Diese Erweiterung ermöglicht, die gesamte Orgelliteratur stilgerechter und klanggetreuer darzustellen, und damit den Anforderungen und Erwartungen der heutigen Kirchenmusik- und Konzertpraxis gerecht zu werden.
Anschaffung eines neuen Spieltisches Für die Ansteuerung der neuen Thomasorgel ist ein neuer Spieltisch nötig. Die Restauration des alten Spieltisches wäre ein unverhältnismäßig hoher Aufwand. Der neue, freistehende, dreimanualige Spieltisch beinhaltet alle Funktionen, die uns die heutige Technik zur Verfügung stellen kann.